Re: Kader- und Gerüchteübersicht der Adler Mannheim 2018/2019
Verfasst: Sa Apr 07, 2018 6:24 pm
Hallo @ all,
die Saison 2017/18 ist nun aus Adler-Sicht vorbei. „Endlich“ mag man sagen, wenn man – mit Ausnahme der letzten Spiele – auf die Vorstellungen der Hauptrunde schaut. Dieses Thema ist bereits zu genüge durchgekaut worden, sodass es hierfür keine weiteren Ausführungen meinerseits bedarf.
Die Auftritte der letzten Hauptrundenpartien sowie die der Playoff-Begegnungen haben mich allerdings etwas positiver gestimmt. Es stand wieder ein Team auf dem Eis, das kämpfte und in der Serie gegen Ingolstadt auch spielerisch mehr oder weniger zu überzeugen wusste.
Die Hürde RB München war dann allerdings zu hoch, bzw. man hat sich letztendlich selbst ins Bein geschossen. Ich mache an dieser Stelle keine Spieler allein für das Ausscheiden verantwortlich. Man gewinnt als Team, man verliert als Team. Über Schiedsrichter bzw. deren Entscheidungen habe ich mir abgewöhnt zu urteilen. Es bringt nichts, außer vielleicht Ärger/ Wut. Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass München in den entscheidenden Momenten die cleverere Mannschaft im Gegensatz zu den Adlern war.
Da es nach der Saison bei den Roten Bullen vermutlich auch einen größeren Umbruch geben wird, dürfte es interessant zu verfolgen sein, wie schnell dort wieder etwas zusammenwächst - aber das ist nicht Thema dieses Threads, von dem ich ohnehin jetzt schon ein Stückchen abgewichen bin.
Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle noch einmal zwei Herren ein Lob aussprechen.
Zum einen Daniel Hopp, der die Zeichen der Zeit endlich erkannte und mit dem Rauswurf der sportlichen Leitung den überfälligen Schritt vollzog. Für viele Fans – mich eingeschlossen – sicherlich zu spät, aber dafür wurden diesmal keine „halben Sachen“ gemacht, vertröstet oder nach Ausreden gesucht, sondern gehandelt.
Dass mit Pavel Gross ein neuer Trainer und „alter Bekannter“ von nun an hinter der Bande stehen wird, der über einen langen Zeitraum in Wolfsburg unter Beweis gestellt hat, dass er mit seinem Eishockey erfolgreich spielen kann, stimmt mich zuversichtlich. Genauso wie die Besetzung des Manager-Postens mit Jan-Axel Alavaara. Ein unbeschriebenes Blatt, aber dafür u.a. mit guten Kontakten nach Skandinavien. Dass die Adler sich zukünftig auch auf dem „nordeuropäischen Markt“ besser aufstellen wollten, war längst überfällig. Hier gilt ebenfalls „besser spät, als nie“. Selbst wenn es dafür einen sehr heftigen Schuss vor den Bug benötigt hat.
Offenbar hat Herr Hopp den Knall nun auch gehört und eingesehen, dass man nicht um eine Neuausrichtung/ Neustrukturierung – inklusive kostspieliger Vertragsauflösungen – herum kann, wenn man dauerhaft wieder Erfolgserlebnisse in Mannheim feiern möchte.
Das zweite, fast noch größere Lob und Dankeschön geht an Bill Stewart. Am Anfang hatte er noch mit einigen schwerwiegenden Altlasten seines Vorgängers Sean Simpson zu kämpfen, aber der Mann hatte eine Plan und ließ sich auch nicht von ausbleibenden Erfolgserlebnissen zu Beginn seiner Amtszeit aus der Bahn werfen, sondern glaubte an die Mannschaft und wahrscheinlich auch an sein eigenes Können, diese „Individualisten“ doch noch zu einer Einheit formen zu können. Geduld war gefragt, aber Coach Stewart schaffte eine Art Turnaround und führte die Adler vom zwischenzeitlichen Platz 12 in die direkte Playoff-Qualifikation und letztlich ins Halbfinale gegen den amtierenden deutschen Meister. Respekt, Herr Stewart! Wäre schon, wenn man Sie in einer anderen Funktion/ Position für den Verein gewinnen könnte.
So, jetzt soll sich der Blick aber bereits auf die neue Spielzeit 2018/19 richten. Aufgrund des Verweilens in den Playoffs, war es um die Adler in Personalangelegenheiten zuletzt eher ruhig. In der Kaderübersicht auf Seite 1 habe ich versucht, alle wesentlichen Informationen und Neuigkeiten, die mir zu Ohren gekommen sind, einfließen zu lassen. Wobei ich nun mal meinen Vorstellungen freien Lauf lassen möchte – unter realistischen Gesichtspunkten:
Manager/ Trainer:
Hier reicht es auf meine Ausführungen weiter oben zu verweisen. Mit Jan-Axel Alavaara sowie Pavel Gross und Mike Pellegrims dürfte man sehr ordentlich auf den wichtigen Positionen besetzt sein. Dass die ganze Planung im sportlichen Bereich mit Manager und Co-Trainer zu stark auf Pavel Gross ausgerichtet sein könnte und man sich in die Gefahr einer gewissen Abhängigkeit begibt, sehe ich persönlich nicht, auch wenn ich diese „Befürchtung“ beiläufig von Fan-Seite schon vereinzelt gehört habe (nicht hier im Form).
Fraglich ist lediglich noch, wie es mit Jochen Hecht weitergeht. Bleibt er zweiter Co-Trainer unter Gross oder rückt er etwas in den Hintergrund und beschäftigt sich womöglich mit Nachwuchsförderung sowie Scouting…
Torhüter:
Endras
Pickard
(Pantkowski)
Auch wenn die beiden letzten Auftritte von Dennis Endras in den Playoffs beileibe nicht die Glücklichsten waren, so bleibt der Torhüter weiterhin die Nummer 1 der Adler. Seine Zahlen sehen nicht aus wie die eines Top-Torhüters, aber man darf an dieser Stelle auch nicht völlig außer Acht lassen, wie oft ein Hühnerhaufen vor seiner Nase „herumtanzte“ und keine sonderliche Hilfe darstellte. Hinzu kamen viele Alleingänge, die auf Endras zurollten. Keine einfachen Voraussetzungen. Dass aber gelegentlich auch mal ein Schuss durchrutschte, der haltbar war, lässt sich nicht verneinen.
Chet Pickard spielte den loyalen Back-up-Goalie, auf den man sich im Großen und Ganzen auch verlassen konnte und der nicht murrte, obwohl er bei anderen Mannschaften sicherlich mehr Einsätze bekommen hätte. Er hat zwar noch einen Vertrag für die kommende Saison, aber mit dem Wissen, dass Endras ein „Vielspieler“ ist, würde es mich nicht wundern, wenn Pickard zumindest mal andere Optionen abwägt. Wer kann es ihm verdenken.
Mirko Pantkowski soll nach meinen Infos einen längerfristigen Vertrag bei den Adlern unterschrieben haben. Je nachdem, ob Chet Pickard vielleicht doch einen Wechsel in Erwägung zieht, könnte man mit dem Nachwuchstorwart als Back-up planen. Dies würde zwar u.U. ein gewisses Risiko ob der geringen Erfahrungswerte in der DEL bergen, aber erinnern wir uns mal zurück. Einem Felix Brückmann ist – zwar zwei Jahre älter – der Sprung in die DEL damals auch gelungen und er hat viel vom „Starter“ (damals Freddy Brathwaite) lernen können. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“… Pantkowski ist jedenfalls ein sehr talentierter Bursche, vermutlich der beste deutsche Goalie in seiner Altersklasse.
Ein Hindernis könnte möglicherweise ein Angebot aus Nordamerika darstellen.
Verteidigung:
AL (Troncinsky) – Larkin
AL (Gormley) – Mullen
Akdag – Lampl
Reul/ Möser (FL)/ Seider (FL)
Hier dürfte sich schon ein wenig mehr verändern. Stuart, Colaiacovo, Johnson, Carle (Vertragsauflösung) und möglicherweise N. Goc sollten die Streichkandidaten heißen. Allesamt – eventuell mit Abstrichen Stuart – stellen keinen großen Verlust dar. Ein bisschen schade ist es in meinen Augen um Carlo Colaiacovo, über dessen einjährige Vertragsverlängerung sich die Vielzahl der Adler-Fans noch im vergangenen Jahr gefreut haben, der jedoch (zum Teil verletzungsbedingt) leider recht stark abgebaut hat.
Cody Lampl ist bereits „fix“. Ein Typ, der den Adlern gut tun wird. Patrick Mullen würde ich behalten. Die Schweden sind gesprächsbereit, aber es benötigt auch das „ja“ von Pavel Gross. Seine schlittschuhläuferischen Fähigkeiten und Mullens Übersicht in Verbindung mit einem guten Passspiel haben mich überzeugt. Dazu ist er – trotz seiner eher geringen Körpergröße – auch in der eigenen Zone ein solider Verteidiger.
Die „AL“ neben Larkin würde ich versuchen, mal wieder mit einem offensivstarken Verteidiger zu besetzen, der auch ein Powerplay aufziehen kann bzw. seinen Schuss als Waffe einbringen kann. Mein Kandidat wäre hier: Marek Troncinsky. Überraschung, kein Nordamerikaner, oder Schwede, sondern ein Tscheche (übrigens aus derselben Stadt wie Trainer Gross). Ist vielleicht ein bisschen zu „exotisch“, aber dieser Spieler erinnert mich ein wenig an Peter Podhradský, auch wenn er vielleicht nicht ganz dessen Klasse besitzt.
Das Verteidiger-Duo um Mullen würde ich mit Brandon Gormley besetzen. Eher ein 2-Wege-Verteidiger, der aber „Leadership“ mitbringt und in der eigenen Zone zuverlässig arbeitet. Vielleicht kann hier der neue Manager noch einmal seine Kontakte in der SHL spielen lassen.
Denis Reul müsste bei diesem Szenario etwas zurückstehen. Meine Begründung liegt darin, dass er mir in dieser Spielzeit nicht wirklich gefallen hat. Von seinen ganzen Verbesserungen unter Jay Leach ist wenig bis nichts übrig geblieben. Reul wirkt hüftsteif und nicht immer gedankenschnell. Dahinter „im System“ noch Janik Möser sowie Moritz Seider als Förderlizenzspieler (FL).
Stürmer:
Wolf – Desjardins – Plachta
Adam – AL (Miller) – Kolarik
Hungerecker – Festerling – Budish
Kink – M. Goc – Krämmer
Michaelis (FL) – Raedeke (?) – Tim Bernhardt (FL)
Abgänge wären: Setoguchi, MacMurchy, Sparre und Ullmann.
Selbst wenn die hier geführte 1. Reihe um Wolf, Desjardins und Plachta in den Playoffs nicht komplett an die Form der letzten Spiele der Hauptrunde anknüpfen konnte, so würde ich mir wünschen, dass sie so auch in der kommenden Saison wieder auf dem Eis steht. Die Chemie stimmt, wie es auch Bill Stewart erwähnt hat.
In der 2. Formation benötigt man meiner Meinung nach einen echten Spielmacher, der das Auge für den Nebenmann hat und die Scheiben gefährlich verteilen kann. Drew LeBlanc von Augsburg wäre so ein Spieler gewesen, aber der bleibt bekanntlich ein Panther. Daher bin ich zu dem Namen Andrew Miller gekommen, der vor allem auch Kolarik gut in Szene setzen könnte.
Die Neuerung in Reihe 3 heißt Zach Budish. Auf den ersten Blick ohne die ganz klangvollen Karrierestationen, aber der große bullige Spieler bringt viel mit. Er ist für seine Körpergröße ein durchaus schneller und wendiger RW, der sowohl auflegen als auch selbst scoren kann und keine Zweikämpfe meidet. Außerdem kennt er ebenfalls den Rückwärtsgang. In meinen Augen eine sinnvolle Ergänzung zu Hungerecker und Festerling, da sie noch ein wenig die körperliche Komponente ins Spiel mit einbringt.
Die 4. Angriffsformation ist dann eher eine Zusammenstellung, die „Überwachungsaufgaben“ in Hinblick auf die gegnerische Top-Reihe vornehmen soll, so ähnlich wie es Marcel Goc in Spiel 2 der Serie gegen München mit Dominik Kahun vorgemacht hat und den gegnerischen Stürmer nicht zur Entfaltung kommen ließ. Kink darf dann aber gerne von Beginn an seine Leistung bringen und nicht erst wieder im Saisonschlussspurt. Das Gerücht Nico Krämmer aus Köln habe ich als dritten Baustein eingefügt. Der Ex-Hai ist zwar selbst nicht als Scorer bekannt, dafür aber ein grundsolider Arbeiter und vor allem in Unterzahl – dank seiner Schnelligkeit – zu gebrauchen.
Marc Michaelis habe ich hier als 13. Stürmer aufgelistet. Das muss so natürlich nicht zwingend sein und er könnte dann in eine andere Formation rutschen. Würde ja auch alles ein bisschen damit zusammenhängen (im Falle eines Wechsels), wie schnell der Junge in der DEL ankäme – dass er sich auf kurz oder lang in der Liga etablieren würde – daran hätte ich keine Zweifel. Zeigt ja schon bei der Nationalmannschaft auffallend gute Leistungen.
Dazu noch Tim Bernhardt als FL und je nachdem Brent Raedeke, wobei in diesem Falle wohl eher ein Wechsel näher läge…
Auf den Namen Jerome Flaake habe ich bewusst verzichtet (geht ja um meine Vorstellungen), weil ich nach wie vor nicht überzeugt bin, dass er eine sonderliche Verstärkung darstellen würde und im obigen Line-up keinen Platz mehr für ihn sähe.
Dass Gerücht, dass Markus Eisenschmid aus der AHL nach Mannheim wechseln könnte, ist leider wieder abgeflacht. Dazu habe ich seit einiger Zeit nichts mehr gehört; deshalb habe ich ihn nicht aufgeführt.
Unterm Strich wird bereits vorher einigen Usern und ausdauernden Lesern (sorry, ging nicht kürzer) aufgefallen sein, dass bei dieser Zusammenstellung schon alle 9 (+2) einsetzbaren Ausländerlizenzen (AL) vergeben wären: 4 AL-Defender, 5 AL-Stürmer
Auch hierzu beziehe ich selbstverständlich kurz Stellung:
Und zwar, so heißt es zumindest, legt Pavel Gross Wert auf vollständige, eingespielte Reihen. Das bedeutet, er arbeitet von Saisonbeginn an mit seinen Spielern und ist kein sonderlich großer Fan von Nachverpflichtungen im Oktober, November oder Dezember. Dieses Bild kann man anhand eines Blickes auf den Kader der Grizzlys zum Start der Saison 17/18 verdeutlichen.
Abwehr: Bina, Dehner, Likens, Sharrow
Angriff: Aubin, Dixon, Foucault, Haskins, Voakes
Eine Ausnahme bilden natürlich Verletzungssorgen, die er in der abgelaufenen Saison in Wolfsburg zu genüge hatte und hoffentlich nicht mit nach Mannheim schleppt. Insgesamt habe ich mich auch verstärkt auf dem europäischen Markt umgeschaut, weil Pavel Gross Marcus Kuhl ja bereits eine Liste mit Namen hat zukommen lassen, die dieser schon abarbeitet.
Das wäre es erst einmal von meiner Seite…
Beste Grüße
Stephan
die Saison 2017/18 ist nun aus Adler-Sicht vorbei. „Endlich“ mag man sagen, wenn man – mit Ausnahme der letzten Spiele – auf die Vorstellungen der Hauptrunde schaut. Dieses Thema ist bereits zu genüge durchgekaut worden, sodass es hierfür keine weiteren Ausführungen meinerseits bedarf.
Die Auftritte der letzten Hauptrundenpartien sowie die der Playoff-Begegnungen haben mich allerdings etwas positiver gestimmt. Es stand wieder ein Team auf dem Eis, das kämpfte und in der Serie gegen Ingolstadt auch spielerisch mehr oder weniger zu überzeugen wusste.
Die Hürde RB München war dann allerdings zu hoch, bzw. man hat sich letztendlich selbst ins Bein geschossen. Ich mache an dieser Stelle keine Spieler allein für das Ausscheiden verantwortlich. Man gewinnt als Team, man verliert als Team. Über Schiedsrichter bzw. deren Entscheidungen habe ich mir abgewöhnt zu urteilen. Es bringt nichts, außer vielleicht Ärger/ Wut. Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass München in den entscheidenden Momenten die cleverere Mannschaft im Gegensatz zu den Adlern war.
Da es nach der Saison bei den Roten Bullen vermutlich auch einen größeren Umbruch geben wird, dürfte es interessant zu verfolgen sein, wie schnell dort wieder etwas zusammenwächst - aber das ist nicht Thema dieses Threads, von dem ich ohnehin jetzt schon ein Stückchen abgewichen bin.
Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle noch einmal zwei Herren ein Lob aussprechen.
Zum einen Daniel Hopp, der die Zeichen der Zeit endlich erkannte und mit dem Rauswurf der sportlichen Leitung den überfälligen Schritt vollzog. Für viele Fans – mich eingeschlossen – sicherlich zu spät, aber dafür wurden diesmal keine „halben Sachen“ gemacht, vertröstet oder nach Ausreden gesucht, sondern gehandelt.
Dass mit Pavel Gross ein neuer Trainer und „alter Bekannter“ von nun an hinter der Bande stehen wird, der über einen langen Zeitraum in Wolfsburg unter Beweis gestellt hat, dass er mit seinem Eishockey erfolgreich spielen kann, stimmt mich zuversichtlich. Genauso wie die Besetzung des Manager-Postens mit Jan-Axel Alavaara. Ein unbeschriebenes Blatt, aber dafür u.a. mit guten Kontakten nach Skandinavien. Dass die Adler sich zukünftig auch auf dem „nordeuropäischen Markt“ besser aufstellen wollten, war längst überfällig. Hier gilt ebenfalls „besser spät, als nie“. Selbst wenn es dafür einen sehr heftigen Schuss vor den Bug benötigt hat.
Offenbar hat Herr Hopp den Knall nun auch gehört und eingesehen, dass man nicht um eine Neuausrichtung/ Neustrukturierung – inklusive kostspieliger Vertragsauflösungen – herum kann, wenn man dauerhaft wieder Erfolgserlebnisse in Mannheim feiern möchte.
Das zweite, fast noch größere Lob und Dankeschön geht an Bill Stewart. Am Anfang hatte er noch mit einigen schwerwiegenden Altlasten seines Vorgängers Sean Simpson zu kämpfen, aber der Mann hatte eine Plan und ließ sich auch nicht von ausbleibenden Erfolgserlebnissen zu Beginn seiner Amtszeit aus der Bahn werfen, sondern glaubte an die Mannschaft und wahrscheinlich auch an sein eigenes Können, diese „Individualisten“ doch noch zu einer Einheit formen zu können. Geduld war gefragt, aber Coach Stewart schaffte eine Art Turnaround und führte die Adler vom zwischenzeitlichen Platz 12 in die direkte Playoff-Qualifikation und letztlich ins Halbfinale gegen den amtierenden deutschen Meister. Respekt, Herr Stewart! Wäre schon, wenn man Sie in einer anderen Funktion/ Position für den Verein gewinnen könnte.
So, jetzt soll sich der Blick aber bereits auf die neue Spielzeit 2018/19 richten. Aufgrund des Verweilens in den Playoffs, war es um die Adler in Personalangelegenheiten zuletzt eher ruhig. In der Kaderübersicht auf Seite 1 habe ich versucht, alle wesentlichen Informationen und Neuigkeiten, die mir zu Ohren gekommen sind, einfließen zu lassen. Wobei ich nun mal meinen Vorstellungen freien Lauf lassen möchte – unter realistischen Gesichtspunkten:
Manager/ Trainer:
Hier reicht es auf meine Ausführungen weiter oben zu verweisen. Mit Jan-Axel Alavaara sowie Pavel Gross und Mike Pellegrims dürfte man sehr ordentlich auf den wichtigen Positionen besetzt sein. Dass die ganze Planung im sportlichen Bereich mit Manager und Co-Trainer zu stark auf Pavel Gross ausgerichtet sein könnte und man sich in die Gefahr einer gewissen Abhängigkeit begibt, sehe ich persönlich nicht, auch wenn ich diese „Befürchtung“ beiläufig von Fan-Seite schon vereinzelt gehört habe (nicht hier im Form).
Fraglich ist lediglich noch, wie es mit Jochen Hecht weitergeht. Bleibt er zweiter Co-Trainer unter Gross oder rückt er etwas in den Hintergrund und beschäftigt sich womöglich mit Nachwuchsförderung sowie Scouting…
Torhüter:
Endras
Pickard
(Pantkowski)
Auch wenn die beiden letzten Auftritte von Dennis Endras in den Playoffs beileibe nicht die Glücklichsten waren, so bleibt der Torhüter weiterhin die Nummer 1 der Adler. Seine Zahlen sehen nicht aus wie die eines Top-Torhüters, aber man darf an dieser Stelle auch nicht völlig außer Acht lassen, wie oft ein Hühnerhaufen vor seiner Nase „herumtanzte“ und keine sonderliche Hilfe darstellte. Hinzu kamen viele Alleingänge, die auf Endras zurollten. Keine einfachen Voraussetzungen. Dass aber gelegentlich auch mal ein Schuss durchrutschte, der haltbar war, lässt sich nicht verneinen.
Chet Pickard spielte den loyalen Back-up-Goalie, auf den man sich im Großen und Ganzen auch verlassen konnte und der nicht murrte, obwohl er bei anderen Mannschaften sicherlich mehr Einsätze bekommen hätte. Er hat zwar noch einen Vertrag für die kommende Saison, aber mit dem Wissen, dass Endras ein „Vielspieler“ ist, würde es mich nicht wundern, wenn Pickard zumindest mal andere Optionen abwägt. Wer kann es ihm verdenken.
Mirko Pantkowski soll nach meinen Infos einen längerfristigen Vertrag bei den Adlern unterschrieben haben. Je nachdem, ob Chet Pickard vielleicht doch einen Wechsel in Erwägung zieht, könnte man mit dem Nachwuchstorwart als Back-up planen. Dies würde zwar u.U. ein gewisses Risiko ob der geringen Erfahrungswerte in der DEL bergen, aber erinnern wir uns mal zurück. Einem Felix Brückmann ist – zwar zwei Jahre älter – der Sprung in die DEL damals auch gelungen und er hat viel vom „Starter“ (damals Freddy Brathwaite) lernen können. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“… Pantkowski ist jedenfalls ein sehr talentierter Bursche, vermutlich der beste deutsche Goalie in seiner Altersklasse.
Ein Hindernis könnte möglicherweise ein Angebot aus Nordamerika darstellen.
Verteidigung:
AL (Troncinsky) – Larkin
AL (Gormley) – Mullen
Akdag – Lampl
Reul/ Möser (FL)/ Seider (FL)
Hier dürfte sich schon ein wenig mehr verändern. Stuart, Colaiacovo, Johnson, Carle (Vertragsauflösung) und möglicherweise N. Goc sollten die Streichkandidaten heißen. Allesamt – eventuell mit Abstrichen Stuart – stellen keinen großen Verlust dar. Ein bisschen schade ist es in meinen Augen um Carlo Colaiacovo, über dessen einjährige Vertragsverlängerung sich die Vielzahl der Adler-Fans noch im vergangenen Jahr gefreut haben, der jedoch (zum Teil verletzungsbedingt) leider recht stark abgebaut hat.
Cody Lampl ist bereits „fix“. Ein Typ, der den Adlern gut tun wird. Patrick Mullen würde ich behalten. Die Schweden sind gesprächsbereit, aber es benötigt auch das „ja“ von Pavel Gross. Seine schlittschuhläuferischen Fähigkeiten und Mullens Übersicht in Verbindung mit einem guten Passspiel haben mich überzeugt. Dazu ist er – trotz seiner eher geringen Körpergröße – auch in der eigenen Zone ein solider Verteidiger.
Die „AL“ neben Larkin würde ich versuchen, mal wieder mit einem offensivstarken Verteidiger zu besetzen, der auch ein Powerplay aufziehen kann bzw. seinen Schuss als Waffe einbringen kann. Mein Kandidat wäre hier: Marek Troncinsky. Überraschung, kein Nordamerikaner, oder Schwede, sondern ein Tscheche (übrigens aus derselben Stadt wie Trainer Gross). Ist vielleicht ein bisschen zu „exotisch“, aber dieser Spieler erinnert mich ein wenig an Peter Podhradský, auch wenn er vielleicht nicht ganz dessen Klasse besitzt.
Das Verteidiger-Duo um Mullen würde ich mit Brandon Gormley besetzen. Eher ein 2-Wege-Verteidiger, der aber „Leadership“ mitbringt und in der eigenen Zone zuverlässig arbeitet. Vielleicht kann hier der neue Manager noch einmal seine Kontakte in der SHL spielen lassen.
Denis Reul müsste bei diesem Szenario etwas zurückstehen. Meine Begründung liegt darin, dass er mir in dieser Spielzeit nicht wirklich gefallen hat. Von seinen ganzen Verbesserungen unter Jay Leach ist wenig bis nichts übrig geblieben. Reul wirkt hüftsteif und nicht immer gedankenschnell. Dahinter „im System“ noch Janik Möser sowie Moritz Seider als Förderlizenzspieler (FL).
Stürmer:
Wolf – Desjardins – Plachta
Adam – AL (Miller) – Kolarik
Hungerecker – Festerling – Budish
Kink – M. Goc – Krämmer
Michaelis (FL) – Raedeke (?) – Tim Bernhardt (FL)
Abgänge wären: Setoguchi, MacMurchy, Sparre und Ullmann.
Selbst wenn die hier geführte 1. Reihe um Wolf, Desjardins und Plachta in den Playoffs nicht komplett an die Form der letzten Spiele der Hauptrunde anknüpfen konnte, so würde ich mir wünschen, dass sie so auch in der kommenden Saison wieder auf dem Eis steht. Die Chemie stimmt, wie es auch Bill Stewart erwähnt hat.
In der 2. Formation benötigt man meiner Meinung nach einen echten Spielmacher, der das Auge für den Nebenmann hat und die Scheiben gefährlich verteilen kann. Drew LeBlanc von Augsburg wäre so ein Spieler gewesen, aber der bleibt bekanntlich ein Panther. Daher bin ich zu dem Namen Andrew Miller gekommen, der vor allem auch Kolarik gut in Szene setzen könnte.
Die Neuerung in Reihe 3 heißt Zach Budish. Auf den ersten Blick ohne die ganz klangvollen Karrierestationen, aber der große bullige Spieler bringt viel mit. Er ist für seine Körpergröße ein durchaus schneller und wendiger RW, der sowohl auflegen als auch selbst scoren kann und keine Zweikämpfe meidet. Außerdem kennt er ebenfalls den Rückwärtsgang. In meinen Augen eine sinnvolle Ergänzung zu Hungerecker und Festerling, da sie noch ein wenig die körperliche Komponente ins Spiel mit einbringt.
Die 4. Angriffsformation ist dann eher eine Zusammenstellung, die „Überwachungsaufgaben“ in Hinblick auf die gegnerische Top-Reihe vornehmen soll, so ähnlich wie es Marcel Goc in Spiel 2 der Serie gegen München mit Dominik Kahun vorgemacht hat und den gegnerischen Stürmer nicht zur Entfaltung kommen ließ. Kink darf dann aber gerne von Beginn an seine Leistung bringen und nicht erst wieder im Saisonschlussspurt. Das Gerücht Nico Krämmer aus Köln habe ich als dritten Baustein eingefügt. Der Ex-Hai ist zwar selbst nicht als Scorer bekannt, dafür aber ein grundsolider Arbeiter und vor allem in Unterzahl – dank seiner Schnelligkeit – zu gebrauchen.
Marc Michaelis habe ich hier als 13. Stürmer aufgelistet. Das muss so natürlich nicht zwingend sein und er könnte dann in eine andere Formation rutschen. Würde ja auch alles ein bisschen damit zusammenhängen (im Falle eines Wechsels), wie schnell der Junge in der DEL ankäme – dass er sich auf kurz oder lang in der Liga etablieren würde – daran hätte ich keine Zweifel. Zeigt ja schon bei der Nationalmannschaft auffallend gute Leistungen.
Dazu noch Tim Bernhardt als FL und je nachdem Brent Raedeke, wobei in diesem Falle wohl eher ein Wechsel näher läge…
Auf den Namen Jerome Flaake habe ich bewusst verzichtet (geht ja um meine Vorstellungen), weil ich nach wie vor nicht überzeugt bin, dass er eine sonderliche Verstärkung darstellen würde und im obigen Line-up keinen Platz mehr für ihn sähe.
Dass Gerücht, dass Markus Eisenschmid aus der AHL nach Mannheim wechseln könnte, ist leider wieder abgeflacht. Dazu habe ich seit einiger Zeit nichts mehr gehört; deshalb habe ich ihn nicht aufgeführt.
Unterm Strich wird bereits vorher einigen Usern und ausdauernden Lesern (sorry, ging nicht kürzer) aufgefallen sein, dass bei dieser Zusammenstellung schon alle 9 (+2) einsetzbaren Ausländerlizenzen (AL) vergeben wären: 4 AL-Defender, 5 AL-Stürmer
Auch hierzu beziehe ich selbstverständlich kurz Stellung:
Und zwar, so heißt es zumindest, legt Pavel Gross Wert auf vollständige, eingespielte Reihen. Das bedeutet, er arbeitet von Saisonbeginn an mit seinen Spielern und ist kein sonderlich großer Fan von Nachverpflichtungen im Oktober, November oder Dezember. Dieses Bild kann man anhand eines Blickes auf den Kader der Grizzlys zum Start der Saison 17/18 verdeutlichen.
Abwehr: Bina, Dehner, Likens, Sharrow
Angriff: Aubin, Dixon, Foucault, Haskins, Voakes
Eine Ausnahme bilden natürlich Verletzungssorgen, die er in der abgelaufenen Saison in Wolfsburg zu genüge hatte und hoffentlich nicht mit nach Mannheim schleppt. Insgesamt habe ich mich auch verstärkt auf dem europäischen Markt umgeschaut, weil Pavel Gross Marcus Kuhl ja bereits eine Liste mit Namen hat zukommen lassen, die dieser schon abarbeitet.
Das wäre es erst einmal von meiner Seite…
Beste Grüße
Stephan